Posaunenfest 2011 in Berkenroth

4. Juli 2011: Eingeladen…
… hatte der Posaunenchor Berkenroth am vergangenen Sonntag anlässlich seines 90. Geburtstags zum 91. Posaunenfest der Oberbergischen Posaunenvereinigung (OPV). Mehrere hundert Bläser und Gäste waren der Einladung gefolgt und saßen am Nachmittag in Berkenroth gut beschirmt und teilweise in Decken gehüllt auf der Wiese zwischen Kirche und Dorfhaus. Wegen der Außentemperaturen hinkte der spätere Vergleich des Festredners mit der Fürstenhochzeit in Monaco am Tag zuvor. Außerdem gab es dort nur einige wenige Fanfaren, in Berkenroth aber ca. 120 Trompeten, Hörner, Posaunen, Tuben und auch Klarinetten, Pauken und Schlagzeug.
Aber der Reihe nach…
Den morgendlichen Festgottesdienst gestalteten der Posaunenchor Berkenroth, Pfarrer Kliesch und Superintendent Knabe – zugleich Vorsitzender der OPV. Chorleiter Guido Rödder umschrieb „Bläsergottesdienst“ mit den Worten „Bläser dienen Gott“. Jürgen Knabe hielt seine Predigt über die Jahreslosung aus dem Römerbrief „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“. Anschaulich beschrieb er das Böse im Leben und in der Welt. Aber auch die Chancen eines jeden Menschen als geliebtes Geschöpf Gottes dieses mit guten Taten und auf dem Weg der Liebe im Sinne Christi zu überwinden. Für das leibliche Wohl an diesem Tag sorgte der Kirchbauverein Harscheid.
Unter dem Motto „Jugend hörnzt“ spielten 30 Nachwuchsbläser der OPV zur Mittagsmusik auf. An zwei Jungbläsertagen im Juni hatten sie dafür geübt. In der Festveranstaltung am Nachmittag unter dem Thema „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ erzählte Pfarrer Ralf-Andreas Kliesch anhand des Gleichnisses von der Einladung zum großen Abendmahl aus dem Lukasevangelium beeindruckend von Gottes Einladung zum Glauben. Grußworte seitens der gastgebenden Kirchengemeinde und der Zivilgemeinde Nümbrecht sprachen Pfarrer Michael Ebener und Bürgermeister Hilko Redenius, für den Kirche für Werte stehe, die das Leben lebenswert machten.
Musikalisch stand die Festveranstaltung ganz „im Zeichen seiner Liebe“, dem neuen Notenheft für Bläserliteratur. In einem bunten Querschnitt ging es von Fanfare, Intrade und Canzon über Rock Fantasie bis hin zu modernen Arrangements wie dem Liebeslied des „Königs der Löwen“ und „Gabriellas Song“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“. Andreas Form – Posaunenwart beim CVJM-Westbund – hielt den großen Klangkörper aus den Bläsern der 27 Chöre des Kirchenkreises fest in seinen Händen. Spürbar stimmte hier neben der Musik, auch die Chemie. Berkenroths Chorleiter Guido Rödder moderierte interessant und kurzweilig zwischen den Vorträgen. Bläserarbeit lebt vor allem auch von der Treue. Eindrucksvolle Beispiele boten hier Helmut Kaiser, Tubist im Posaunenchor Eckenhagen und Dieter Schmidt, Tenorhornblöser im Posaunenchor Remperg. Helmut Kaiser besuchte an diesem Tag des 65. Posaunenfest in Folge. Seine bläserischen Anfänge lagen nach dem 2. Weltkrieg im Posaunenchor Berkenroth. Dieter Schmidt bläst seit 60 Jahren im Posaunenchor Remperg; über 30 Jahre war er dessen Vorsitzender. Aber es gilt auch die Zukunft zu sichern. Garanten dafür waren u.a. die beiden jüngsten Bläserinnen an diesem Tag: Lea und Vivienne – beide acht Jahre alt – vom Posaunenchor Berkenroth. Weitere Ehrungen und Dank überbrachte Jürgen Knabe an den scheidenden Kreisdirigenten Kantor Martin Kotthaus, der von 2005 bis 2010 die Posaunenfeste leitete, und Paul Mack für die Neugestaltung der OPV-Homepage. Nach der Festveranstaltung gab es ein großes Kuchenbuffet für Bläser und Gäste.
Gott sei Dank für diesen schönen gesegneten Tag mit viel Musik und Begegnungen!


Beate Ising