Wer wir sind
Wer wir sind - Woher wir kommen - Was wir machen"Wir" sind rund 350 Bläser in 20 Posaunenchören im Kirchenkreis An der Agger im Oberbergischen Land. Die Entstehung von Posaunenchören in unserer Heimat ist eng mit der Erweckungsbewegung verbunden, die im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert insbesondere den Süden des Oberbergischen erfasste. Mit über 100 Jahren sind die in dieser Zeit gegründeten ältesten Chöre der OPV Poco Brass 1882 Thierseifen, Wirtenbach (1889), Mühlen (1895) , Heidberg und Odenspiel (1906), Winterborn und Erlenhagen (1907), Eckenhagen (1908) und Remperg (1910).
Die OPV wurde 1920 auf Initiative der beiden Pfarrer Friedrich August Aring (Morsbach-Holpe) und Fritz Mockert (Waldbröl) sowie des Waldbröler Kaufmanns Wilhelm Jacobs gegründet. Vorbilder waren ihnen die Verbände im Ravensberger und Siegerland. Aus Gründungsschriften wissen wir, dass im Oberbergischen dafür Überredungskunst angewendet werden musste. Aber seitdem sind die Oberbergischen Bläser beständig und treu. Nun schon fast 100 Jahre!
Unsere Aufgabe sehen wir in der musikalischen Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus. Schwerpunkt bildet dafür das jährlich stattfindende Posaunenfest. Das Jubiläumsposaunenfest im Jahr 2010 war in unserer Geschichte ein echtes Highlight. Aber auch weitere Bläserdienste wie Konzerte, Jungbläser-Wochenenden und gemeinsame Probentage werden durchgeführt. Und dienen damit der gegenseitigen Unterstützung und der Stärkung der Gemeinschaft der Posaunenchöre.
Durch fast ein Jahrhundert haben die jeweiligen Vorsitzenden die OPV in besonderer Weise geprägt. Vorsitzende waren in den Gründungsjahren Pfarrer Friedrich August Aring, anschließend Pfarrer und Superintendent Otto Meiswinkel aus Waldbröl , später die Pfarrer Friedrich Sentker aus Wiehl, Siegfried Karthäuser aus Bergneustadt und Burkhard Preis aus Marienhagen. Von 1997 bis 2019 nahm Pfarrer und Superintendent Jürgen Knabe aus Marienhagen diese Aufgabe wahr. Anlässlich des Posaunentages 2019 in Eckenhagen gab er den Vorsitz an seine bisherige Stellvertreterin Beate Ising (Posaunenchor Odenspiel) weiter. Die Kreisdirigenten haben es stets vermocht, die Bläser aus den verschiedenen Chören zu einem großen Klangkörper zu Gottes Lob und Ehre zu formen. Neben dem Mitbegründer Pfarrer Friedrich August Aring sind hier Wilhelm Seinsche aus Winterborn , Ernst Kossek aus Marienheide, Friedrich Vorländer aus Winterborn und vor allem Horst-Wilhelm Seinsche aus Winterborn zu nennen; nachfolgend Kantor Martin Kotthaus aus Waldbröl. Seitdem leiten die jeweiligen Posaunenwarte aus CVJM und Posaunenwerk unsere Posaunentage. Neben Kirchen, Gemeindehäusern, Sälen, Wiesen und Plätzen haben diese auch schon an besonderen Orten stattgefunden: zum Beispiel im Eisenbahnmuseum Dieringhausen, in einer ehemaligen Steinmüller-Werkshalle, im Denklinger Burghof, auf Hof Hagdorn und Schloss Homburg.
Im Oberbergischen leben wir bläserisch in lebendiger Vielfalt - in einem kleinen „EPiD“ (Evangelischer Posaunendienst in Deutschland) sozusagen. Einige Chöre gehören dem CVJM-Westbund an, andere dem Posaunenwerk der Ev. Kirche im Rheinland und manche auch keinem Dachverband. In unserer Gemeinschaft schöpfen wir daraus Motivation, Freude und letztlich Segen für unsere Arbeit. Auch unsere Literatur ist vielfältig. Gab es in den Anfängen der OPV neben dem kleinen schwarzen "Kuhlo" nur "Lobt Gott" und "Rühmet den Herrn" sind Bläserhefte und Kompositionen für Gottesdienste, Konzerte, Posaunentage und andere Events heute zahllos. Zum Repertoire der Chöre zählen neben der Kirchenmusik auch Volkslieder, bekannte Melodien aus Musicals oder von Popgruppen. Vom Stile der Altmeister früherer Epochen aus Renaissance und Barock über Klassik und Romantik bis hin zu modernen Kompositionen der Gegenwart - etwa von Matthias Schnabel, Dieter Wendel, Traugott Fünfgeld und Anne Weckeßer - sind auch Spirituals, Gospels sowie swingende Kompositionen im Repertoire.
Durch alle Zeiten und Veränderungen gilt uns das Wort aus Psalm 98: "Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König!"
Beate Ising, im Advent 2010/2019